Der Oktober

Perth

Die Stadt ist ganz nett. Es gibt ein kleines Zentrum mit 2 parallel laufenden Einkaufsstraßen und etwas außerhalb gibt es den Kings Park. Hier habe ich 2 Tage verbracht. Er ist wirklich schön.

Mit Perth an sich kann ich mich allerdings nicht anfreunden. Am Anreisetag verliere ich im Taxi meine Brille, meine Unterkunft ist nicht so leicht zu finden und der zugesagte Shuttlebus, den gibt es nicht. Ich hatte also einen echt schlechten Start.

Allerdings durfte ich am zweiten Tag umziehen, da ich eine Couch gefunden habe, die ich surfen konnte. Im Manhattan Building im 7. Stock mit Blick auf die Stadt. Das ist doch eine schöne Entschädigung. Ab dem zweiten Tag, hatte ich eine doch ganz schöne Zeit in Perth.

Meine zwei Reisepartnerinnen (Kerstin und Simone) hatte ich auch noch kennen gelernt und bin mit ihnen noch ausgegangen, bevor der Roadtrip durchs nichts los geht.

Mit ihnen bin ich jetzt 3 Wochen unterwegs, bis zum Ziel in Broome.

Der Camper 8. Oktober

Die Mädels sind entsetzt. Ich bin amüsiert. Ok, es ist eine kleine Kiste von Toyota. Ohne Klima, Servolenkung, Licht im Auto, Radio und Kühlschrank. Sind doch super Voraussetzungen um im Outback zu Überleben.

Wir machen ein paar Einkäufe, um die erste Woche mit Konservern, etwas Obst, Toast und Marmelade unseren Hunger zu stillen.

Nachmittags fahren wir aus Perth raus und bevor die Sonne untergeht, parken wir auf einer Restarea Shire of Dandaraga. Wir werden von Fliegen und Mücken umgeben und sehen am nächsten Morgen aus wie ein Streuselkuchen. Wobei ich noch am besten davon kam.

Die erste Nacht im Camper war auch eher naja. Wir durften uns nicht bewegen, jeder musste da liegen wie ein Zinnsoldat. Ich kam aber gut klar. Hab gut geschlafen.

Die Pinnacles 9 Oktober

Ich bin das erste Mal dran auf der falschen Seite Auto zu fahren. Mein Herz klopft und ich streng mich auch ganz doll an, beim Blinken nicht den Scheibenwischer anzumachen. Das gelingt mir auch. (bis auf ein paar Mal).

Auf geht’s zu den Pinnacles. Etwa 200 km nördlich von Perth.

Felsgesteine, die sich auf einer rießigen Fläche verteilen.

Wir machen den Pinnacles Drive von 4 km und ich noch zusätzlich den Desert View Walk von 1,2km und gehe ins Culture Center, um mir noch ein paar Infos über die Gesteine einzuholen.

Die Nacht wird wieder auf einer Restarea verbracht.

Zur kurzen Erläuterung der Restarea: Ein einfacher Rastplatz mit einem Plumsklo. Hier ist es erlaubt zu übernachten.

(10. Okt) Weiter geht es auf dem Brand Hwy. Mit Stops in Jurien Bay (etwas am Strand gelegen, an dem wir sogar einen Delfin gesehen haben), Dongara und Geraldton.

In den zwei kleinen Städten habe ich mich nach Lonely Planet Daten etwas umgeschaut. In Geraldton gibt es eine schöne Kathedrale (Cathedrale of St. Francis Xavier) und Sonnenuhr, auf der man auch das Datum ablesen kann. Wie es funktioniert habe ich nicht rausgefunden. Vielleicht kannst du mir helfen anhand der Fotos die ich gemacht habe. Ich kann im Schatten die Uhrzeit sehen (die stimmt sogar), aber das Datum nicht.

Ansonsten gibt es nichts weiter Nennenswertes.

11. Oktober

Principality of Hutt River

Der Stadtstaat oder eher eine Farmstaat.

In the middle of nowhere. Man fahre an Northhampton vorbei und überquert den Hutt River. Noch ein Stück weiter und man fährt auf eine Tankstelle zu von der ein Straßenschild in die Gegenüberliegende Straße nach Westen zeigt. Weiter fährt es über eine Dirrtroad, sprich ungeteerten roten Straße bis zur Province des Hutt River. Echt cool.

Hier gibt es ein Postoffice, eine Kirche, ein Visum über die Ankunfts- und Abfahrtsdaten und ein Building über die Geschichte.

Er hat sein eigenes Stück Land gekauft und muss somit keine Steuern mehr zahlen. Es sind auch einige Zertifkate ausgehängt in der dies nochmal bestätigt wird.

Kalbarri National Park

Wunderschön.

In diesem Park versteckt sich das Nature Window. Einfach herrlich. Bisher habe ich das immer nur in Büchern gesehen. Jetzt sitze ich selber drin. Eigentlich würde ich noch den Loop Walk machen. Also einmal an den Schluchten entlang laufen. Leider aber klappt es nicht. Wir verbringen hier nur etwa 2 Stunden. Für den Walk allerdings würde ich etwa weiter 3 brauchen. Das macht mich etwas traurig. Aber schreiben wir nicht drüber was ich verpasse.

Am nächsten Tag fahren wir an dem Städtchen Carnavon zum Lunchen vorbei bis weiter nach Norden dem Coral Bay.

12. und 13. Oktober Ningaloo Marine Park

2 Nächte verbringen wir hier. Coral Bay ist so schön wie es klingt. Kerstin und ich kaufen uns eine Schnorchelausrüstung, um hier alle möglichen Arten von Fischen zu sehen und das Riff. Wobei das Riff eher abgestorben ist. Einen großen blauen Seestern habe ich gesehen. Leider habe ich keine Bilder. Die Waterproof Camera hat sich mit Salzwasser gefüllt. Der Verschluss vom Akku war nicht komplett geschlossen. Somit bleiben mir nur die Erinnerungen.

Am ersten Abend lerne ich nach dem Dinner ein paar andere Leute kennen. Mit ihnen verbringe ich den Abend, da die Mädels schon schlafen sind. Wir gehen auf das Oktoberfest (kleines Zelt mit ein paar Stühlen und Tischen am Strand) und kaufen eine Brezel ohne Salz, aber mit Senf. Irgendwas verwechseln die hier. Nach einer Brezel hat es auch nicht geschmeckt. Es war eher ein angebratenes Weißbrot.

Nach dem Schmankerl gehen wir wieder auf den Campingplatz. Wir spielen Karten und trinken Goon. (weit verbreiteter und beliebter Wein unter den Backpackern). Mitten in der Nacht verschlägt es uns an den Strand zurück (beim Oktoberfest sind schon alle Lichter aus) und wir springen tatsächlich ins Meer. Brrrr….das war mehr als kühl.

Aber es war super.

Ich hatte eine Menge Spaß und hab mich zur richten Zeit am richtigen Ort gefühlt. Neue Leute ansprechen, kennen lernen und manchmal sogar herausfinden, dass manch einer am Frankfurt Zoo wohnt. Verrückt.

Am zweiten Abend entscheiden Kerstin und ich eine Quad Tour bei Sonnenuntergang durch die Dünen zu machen. Wir teilten uns ein Quad, aber nur eine durfte fahren. Aus versicherungstechnischen Gründen. Bei Schnick Schnack Schnuck verliere ich glücklicherweise (zuerst hab ich mich geärgert).

Ich sitze hinten und hab richtig gute Laune, was ich auch mit einem lauten Schrei einfach mal raus lassen musste und einem „I like to move it, move it“ trällere

Kerstin haut es am Anfang immer wieder nach rechts in die Dünen, bis beim 3. Mal es uns auf die Seite legt. Ich dachte schon, dass die Kiste uns unter sich begräbt. Aber alles gut. Nach diesem kleinen Schock war ich erstmal etwas ruhiger und hoffte sie bekommt das Teil nun unter Kontrolle, als wir den Quad mit dem Guide tauschten. Sie hat es dann tatsächlich besser hinbekommen. Es ging zum Turtle bay, an dem wir ein paar Schildkröten sehen konnten, direkt an den Strand zum Sonnenuntergang, ein Känguru hat unsere Fahrbahn überhoppst und es ging eine gefühlte 180 Grad Düne bergab.

$72,50 die sich gelohnt haben.

Ein zweiter super Abend am Coral bay.

14. – 17. Oktober Exmouth – Cape Range National Park

Es fährt sich weiter nach Norden, bis zum Zipfel nach Exmouth und dem Nationalpark, der sich hier ausdehnt. Exmouth selber hat nicht viel zu bieten, außer ein schönes Willkommen- und Auf Wiedersehen-Schild.

Bei der Fee-Station lernen wir den Ranger Tony kennen. Wir versuchen irgendwie die $11 Nationalparkgebühren einzusparen oder auch die $7/Person für die Übernachtung. Aber leider kommen wir nicht drum rum. Stattdessen lädt er uns für den nächsten Abend zum Strand auf ein Bierchen ein. Die Australier sind echt spendabel und supernett und kontaktfreudig. Das gefällt mir hier so. Fang einfach an dich mit einem „Hi I am Angela, how u doing?“ vorzustellen und du hast für den Rest des Abends Gesellschaft. Das passiert immer wieder auf unserem Trip, dass wir abends mit ein paar Leuten zusammen sitzen und etwas trinken.

Im Cape range verbringen wir also eine Nacht und lassen es uns am Turquoise Bay gut gehen. Schnorchen ist auch wieder angesagt. Ein feiner lang gezogener weißer Sandstrand.

Am Oyster Stacks schauen wir auch kurz vorbei. Hier ist es allerdings sehr steinig. Hier im Park gibt es einige Einfahrten zum Strand. Wobei der Turquoise Bay einfach am schönsten war. Tony hatte gesagt, dass es beim Lakeside auch sehr schön sein soll. Allerdings hat es uns nicht sehr angesprochen.

Hier im Park gibt es noch einen schönen Walk zu machen. Den Mandu Mandu George. Von hier oben hat man einen super Blick auf´s Meer und über den Mountain. Erst geht es in der Schlucht entlang und dann durfte man hinauf klettern. Es ging über Stock und Stein, hoch und runter. Kratzer, Hautschürfungen und blaue Flecken an den Beinen waren die Folge. Aber es hat sich gelohnt. Ich liebe diese Aussichten in die Ferne.

Schon in den Flinders Ranges beim Mt. Ohlssen Bagge war das Ziel herrlich. Wobei der Walk nicht ohne war.

Am Morgen verlassen wir Exmouth mit einem Abstecher der George Knife Road. Sehr holprig und nix für unseren nicht vorhanden 4WD. Aber wieder konnte man tiefe Schluchten sehen und einige super Bilder machen. Nach ein paar hundert Metern sind wir wieder umgekehrt auf den geteerten Weg.

und kein Zweitschlüssel
und kein Zweitschlüssel

Durchs Outback, den Highway entlang bis zum Roadhouse Nanutarra, welches für mich ab dem 18. Oktober 2012 ein besonderer Ort geworden ist. Normalerweise müsste ich eine Postkarte dorthin schreiben, dass ich mit dem Mädels heil in Broome angekommen bin, ohne weitere und größere Probleme.

Dann fang ich mal an.             

Man ist also im Outback. Hunderte Kilometer nur Sträucher, ein paar Bäume und roter Sand. In der Hitze flimmert die Straße und ab und an kommt ein Roadtrain den Highway entlang. Die Mädels und ich sind erst auf einer Restarea, entscheiden uns aber dann, da wir früh dran sind, weiter zu fahren. Bis wir schließlich am Nanutarra Roadhouse ankommen, um hier einen Stop einzulegen und etwas abzukühlen. Wir überlegen und rätseln, ob wir uns ein Magnum für $5 gönnen sollen. Ich entscheide mich aber zurück zum Auto zu gehen, um was zu trinken zu holen. Außer uns sind hier nur ein weiterer Truckfahrer und die Kassiererin. Also nicht sehr viel los hier.

Wenn ich ganz genau hinhöre, kann ich sogar den Schweißtropfen zischen hören, wenn er auf dem Boden aufkommt.

Jedenfalls vergeht den Mädels ganz schnell die Lust auf ein Eis und man kann gar nicht so schnell schauen, wie sie das Geld wieder einpacken.

Ich dachte mir erst nichts dabei. Man kann noch Auf- und Zuschließen, man muss eben vorsichtig sein.

Kerstin fragt mich: „Und wie willst du das Auto anmachen?“

Der Gang die Wasserflasche zu holen wird schnell zum vielleicht größten Nervenkitzel meines Aufenthaltes in Australien.

Aber wie Kerstin schon fragte: „Und WIE willst du das Auto anmachen?“

Mit einem abgebrochenen Autoschlüssel funktioniert das tatsächlich nicht so einfach.

Und jetzt?

Man sitze mitten in der Wüste, die Emergency Hotline kann/will einem nicht weiterhelfen (angeblich sollte unter dem Auto ein Zweitschlüssel sein. War natürlich keiner).

Aber innerhalb kürzester Zeit ändert sich alles und die Hoffnung und Laune stiegen.

Ein Angestellter vom Roadhouse hilft, ein Autofreak und Mechaniker, die auch Zufällig hier zum Tanken anhielten stehen am Auto und bauen alles auseinander und zeigen uns wie wir das Auto mit 2 Kabel kurz schließen, wie in einem guten Hollywood Film. Ein weiterer Aussie versorgt uns mit Bier und Eis und sowieso Alle bringen uns mit Ihrem Humor zum Lachen.

Unser Trip kann also weiter gehen. Nennen wir es jetzt nicht mehr Roadtrip, sondern Adventuretrip.

19.-21. Oktober im Kariljini National Park

Auch wunderschön.

Leider sehen wir hier nur die Hälfte. Am 1. Tag, also eher am 2. Tag nach der 1. Nacht, verbringen wir am Fortescue Fall. Hier kann man zwischen den Schluchten im Wasser schwimmen, nachdem man mit großen Schritten die Schlucht herunter gelaufen ist. Das Klima ist trocken und es ist schwer zu Atmen, da die Luft heiß ist und der Wind vor Hitze ins Gesicht schlägt.

Am Wasserfall allerdings ist es wie eine Abkühlung und in einer anderen Klimazone. Hier treffen wir sogar vom Nanutarra Roadhouse zwei Andere wieder. Ich darf mir immer wieder anhören „Do not break the key“. Das darf ich mir nicht nur einmal anhören. Grmpf…

Von hier kann man zwischen den Schluchten bis zum Circular pool gehen. Ein schöner kleiner Walk mit einer beeindruckenden Sicht und Felsformationen. Hier sprechen die Bilder für sich.

Normalerweise hätte ich mehr zu erzählen, allerdings gibt es die größeren Walks und Attraktionen des Parks im anderen Teil (Weano). Allerdings macht hier unser spezial 4WD nicht mit.

22. Oktober in Port Hedland

Es gibt Orte, an denen man nicht gewesen sein muss

Tja, was gibt es hier? Einen Woolworth. Juhuuu…..die Mädels sind ganz außer sich. Wir sind wieder in der Zivilisation. Hier gibt es wieder fließend Wasser.

Wir verbringen eine volle Nacht hier. Das Beeindruckteste ist hier, dass es Australiens größter Exporthafen ist. Ansonsten gibt es hier nur Arbeiter, Dreck, große Bagger und Minen.

 

23. – Ankunft in Broome am 25. Oktober

Weiter geht’s, wir flüchten aus dem Städtchen entlang des Highways mit Halt am 8 Mile Beach. Hier riecht es nach angespülten großen Quallen. Hinter uns die rote Straße, die sich in einen weißen Sandstrand verwandelt. In jede Richtung zieht sich der Strand bis ins unendliche.

Aufgrund des nicht erträglichen Geruchs und der Gefahr im Wasser von Quallen seinen Trip zum Ende bringen zu lassen, entscheiden wir uns nach kurzer Zeit weiter zu fahren.

Entlang des Highways legen wir noch einen Stop in Barn Hill ein, ein weiterer Strand vom 8 Mile Beach und gegen Abend kommen wir am letzten Roadhouse vor Broome an, in dem wir auch über Nacht bleiben.

 

Broome ab dem 25. Oktober

Von Broome an sich kann ich leider noch nicht viel erzählen, da ich nur am Lebensläufe abgeben bin. Eine kleine Hoffnung habe ich, da ich in einem Restaurant Probearbeiten durfte. Jetzt hoffe ich auf einen Anruf.

Montag, 29. Oktober 2012 , 2:33 pm Westaustralia

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